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feiga und george 80

feiga und george 80


zwei namen an einer hauswand im II. wiener bezirk, der leopoldstadt: feiga und george zajac. zwei musiker auf spurensuche: markus emanuel zaja und ralf kaupenjohann. begleitet durch die historikerin shoshanna blickenstorfer-ritzmann z’’l und den filmemacher tom briele sind sie reisend in europa unterwegs: in wien, in london, in polen. sie besuchen nicht nur die orte, an denen die von den nazis verfolgten menschen jüdischer herkunft lebten, sie musizieren auch mit den heute dort lebenden. und es wird in archiven recherchiert. vor ort und im internet. sie finden erstaunliche daten zu den lebenswegen von feiga, george und weiteren angehörigen.

der akkordeonist ralf kaupenjohann trägt diese zu einer umfangreichen, mit rund 200 abbildungen illustrierten dokumentation zusammen. markus emanuel zaja, klarinettist und preisträger des wettbewerbs „l’chaim: schreib zum jüdischen leben in deutschland!“ 2022, schreibt aus intimer perspektive über die reise nach wien. seine fotos aus freier hand, entstanden aus der bewegung des fahrenden menschen, und die texte rhythmisieren den dokumentarischen hauptteil des werkes. die zum buch gehörende doppel-cd entstand während der wienreise 2015 und präsentiert die beiden musiker im dialog mit dem schlagzeuger titus vadon und mit johannes groysbeck auf seinem selbsterfundenen instrument. das projekt wurde ermöglicht durch viele menschen, die über die internet-plattform startnext kleine und größere geldbeiträge gespendet haben.
die hier vorgestellte neue aufnahme entstand am 9. april 2022, dem achtzigsten jahrestag der deportation von feige und george in das sogenannte transitghetto izbica, von dem aus der weg in den tod durch vergasen in den vernichtungslagern belzec oder sobibor führte. gast an diesem tag war die leitende klarinettistin der jyväskylä sinfonia, finnland, gil agababa shaked. die musik ist improvisiert und basiert auf der idee des stücks acht plus zwei, das 2015 in wien entstanden ist – ebenfalls damals improvisiert. es erinnert an acht namen aus der familie des rabbiners bing von würzburg, dessen ururenkelin unsere teamhistorikerin shoshanna blickenstorfer-ritzmann z“l war, und an diese beiden zajac – bekannte namen aus den ausgedehnten polnischen, ukrainischen und ehemaligen österreichisch-ungarischen territorien südosteuropas.

möge ihr andenken ein segen sein.

kzrme.de/dezember-2022

link:

https://hearthis.at/markusemanuelzaja/feige-und-george-80/